Auf der Webseite der „Offenen Akademie“ ist eine Erklärung eingestellt, die bislang von etwa 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unterzeichnet wurde:
Wir verurteilen den Angriff Russlands auf die Ukraine und den barbarischen Krieg, der gegen die Bevölkerung auf ukrainischen Boden geführt wird. Wir sind solidarisch mit den Opfern der Aggression, aber auch mit den Opfern in anderen Kriegen wie in Afghanistan, Irak, Jemen, Gaza und Syrien, über die öffentlich kaum gesprochen wird. Wir lehnen auch die provokative Ausweitung der Nato mit forcierter Stationierung von Truppen und Angriffswaffen an der Grenze Russlands ab.
Wir warnen vor der Gefahr der Eskalation zu einem Atomkrieg
Es droht die Gefahr der Eskalation zum Aufeinandertreffen der Großmächte, was schnell zu einem Weltkrieg führen kann. Die nuklearen Arsenale können die Menschheit mehrfach auslöschen. Wir wollen Verbot und Vernichtung aller ABC-Waffen – weltweit. Schäden an den Atomkraftwerken der Ukraine können weite Teile Europas radioaktiv verseuchen. Krieg überhaupt ist eine gigantische Umweltzerstörung.
Regierungen betreiben Aufrüstung in jahrzehntelang nicht bekanntem Ausmaß
Rüstungskonzerne verdienen an gigantischen Budgets, 100 Milliarden € zusätzlich allein in Deutschland. Wir lehnen Hochrüstung ab. Rüstung und Krieg gehen auf Kosten der Bevölkerung und des wissenschaftlichen und sozialen Fortschritts.
Die eigentlichen Grenzen verlaufen nicht zwischen den Völkern, sondern zwischen Oben und Unten
Die Menschen sind nicht dasselbe wie ihre Regierungen, weder im Osten noch im Westen. Wir verurteilen den Ausschluss russischer Wissenschaftler aus der internationalen Forschungsarbeit, wie es in Deutschland durch die Allianz der Wissenschaftsorganisationen betrieben wird. Wir wenden uns gegen Chauvinismus und aggressiven Nationalismus. Wir anerkennen das mutige Engagement gegen den Krieg seitens russischer Wissenschaftler sowie aus der Frauen- und Arbeiterbewegung.
Wissenschaft wird heute in internationaler Kooperation betrieben. Daraus ergeben sich Freundschaft und Vertrauen. Und die Pflicht, sich für Frieden und Völkerfreundschaft einzusetzen.
Wir sind engagiert in Wissenschaft, Kultur, Bildung und Technik. Mit unserer Arbeit wollen wir zu einem besseren Leben für die Menschen beitragen. Ein Leben in Einklang mit der Natur und der Sieg über Hunger und Armut könnten möglich sein. Wir wollen nicht, dass unsere Arbeit für Entwicklung von automatisierten Waffen und Massenvernichtungswaffen missbraucht wird. Wir wollen eine Welt, in der imperialistische Kriege der Vergangenheit angehören.
Original-Veröffentlichung bei der Offenen Akademie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die diese Erklärung unterzeichnen möchten, wenden sich bitte an info@offene-akademie.org .